Der Vortrag zeichnet die Genealogie und die aktuellen Entwicklungen des Techno nach und verortet seine Ursprünge in den 1980er Jahren in der historisch emblematischen Stadt Detroit und in der breiteren Landschaft schwarzer Musikformen. Brown spannt den Bogen vom transatlantischen Sklavenhandel über die Emanzipation, die industrielle Revolution und die große Migration aus dem ländlichen Süden in den industrialisierten Norden. Er beschreibt die lange Geschichte des Techno, die in der Transformation der urbanen Zentren und den neuen Formen des industriellen Kapitalismus wurzelt, aus denen die afroamerikanische Arbeiterklasse hervorging.

DeForrest Brown, Jr. ist ein in Alabama aufgewachsener, ex-amerikanischer Rhythmusanalytiker, Autor und Vertreter der Kampagne Make Techno Black Again. Als Speaker kanalisiert er die afroamerikanische modernistische Tradition der Rhythmus- und Soulmusik als intellektuellen Ort und Klang des Generationentraumas. 2020 veröffentlichte er das Album Black Nationalist Sonic Weaponry auf Planet Mu. Seine schriftlichen Arbeiten erforschen die Verbindungen zwischen der schwarzen Erfahrung in industrialisierten Arbeitssystemen und der schwarzen Innovation in der elektronischen Musik und sind unter anderem in Artforum, Triple Canopy, NPR, CTM Festival und Mixmag erschienen. Seine Arbeiten wurden u. a. im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, im Camden Arts Centre in Großbritannien, beim Unsound Festival in Krakau, beim Sónar in Barcelona und im Issue Project Room in New York aufgeführt oder präsentiert. Assembling a Black Counter Culture ist Browns erstes Buch.

In Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Robert Johnson lädt Patrick Raddatz (PhD dept. Hochschule für Gestaltung Offenbach/Institut für Klangforschung/EOS Radio) prominente und fachkundige Gäste - Soundspezialisten, Musiker, Autoren, Wissenschaftler und DJ's - zur Robert Johnson Theorie ein. Eine Vortrags- und Gesprächsreihe zu den Themen Clubkultur, Produktion und Rezeption elektronischer Musik, die 2010 von Prof. Heiner Blum ins Leben gerufen wurde.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils zwei Stunden vor der Cluböffnung, der Eintritt ist frei.