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OMEN Club Frankfurt 1988–1998 im MOMEM

Das MOMEM – Museum of Modern Electronic Music widmet dem legendären OMEN Club Frankfurt erstmals eine umfassende Ausstellung. Zwischen 1988 und 1998 wurde in der Junghofstraße elektronische Musikgeschichte geschrieben.

Gegründet von Sven Väth, Matthias Martinsohn und Michael Münzing, war das OMEN einer der ersten Clubs weltweit, der sich konsequent und programmatisch vorangetrieben von Sven Väth auf elektronische Musik konzentrierte. Hier entwickelte sich ein neuer Sound, der Frankfurt zum internationalen Motor einer globalen Bewegung machte.

Als das OMEN im Oktober 1989 eröffnete, fiel nur drei Wochen später die Berliner Mauer – ein Symbol für Aufbruch und Wandel, der auch die Clubkultur erfasste. Der DJ wurde zum Künstler, Musik zum Lebensgefühl, und der Club zum Ort der Selbstfindung und Freiheit.

Neue, ungehörte Sounds elektrisierten die tanzenden Gäste. Inmitten von Nebel, Zigarettenrauch und Hitze entstand eine Atmosphäre, die fast tropisch war – manchmal tropfte sogar das Kondenswasser von der Decke. Diese körperliche Intensität machte das OMEN zu einem Ort, an dem Musik unmittelbar in Energie übersprang.

Die Ausstellung „OMEN Club Frankfurt 1988–1998 – New Electronic Ecstasy“ zeigt über 100 Fotografien von Ernst Stratmann und Sascha Luond, Filme, Flyer und Originalobjekte aus dieser Zeit. Zu sehen sind unter anderem einer
der ersten Thorens-Plattenspieler, ein originales Rodec-Mischpult aus dem OMEN und die ikonischen wandgroßen Illustrationen der Künstler Stellmacher & Jensen, die einst den Clubraum zierten.

Das Kuratorenteam – Sascha Luond, Ingo Boss, Dr. Torben Giese und Alex Azary – vereint Materialien aus professionellen Archiven und privaten Sammlungen. Besonders eindrucksvoll und immersiv sind unveröffentlichte Filmaufnahmen von Pit Weber, die das Clubgeschehen vor und hinter den Kulissen zeigen.

In einer Videoinstallation berichten zentrale Akteure, DJs und Wegbegleiter – darunter Matthias Martinsohn, Karlheinz Sondergeld, Pauli Steinbach, Dag Lerner, Frank Lorber und Toni Rios – von Nächten, die mehr waren als Partys: Ausdruck eines neuen kulturellen Bewusstseins.

Das OMEN war mehr als ein Club. Es war ein Ort der Erneuerung – ein Symbol des Aufbruchs, dessen Energie bis heute in Musik, Mode und Kultur spürbar ist.

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Quelle: MOMEM

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