Mit dem Thema Design for Democracy. Atmospheres for a better life hat die Region Frankfurt RheinMain den Titel World Design Capital® 2026 erhalten. Die zwölf von einer Expertenjury aus rund 100 Einreichungen unter dem Motto Looking forward – das Morgen gemeinsam gestalten ausgewählten Motive machen Inklusion und kulturelle Vielfalt in Hessen sichtbar, besinnen sich auf die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens und zeigen Visionen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung, in der Begegnung und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt rücken.

Gewinner des Kalenderwettbewerbs 2026
Januar

Karim Mustaghni nutzt die Farben der hessischen Flagge: Rot und Weiß waren auch die Farben der Demokratiebewegung in der Frankfurter Paulskirche im Jahr 1848. „Demokratien weltweit sind derzeit stark gefordert. Sie sind gefordert, Herz zu zeigen. Sie sind gefordert, Menschlichkeit zu zeigen. Deshalb richtet sich die Aufforderung meines Bildes an uns alle: Mutig zu sein heißt, Mensch zu sein.“

Karim Mustaghni ist Unternehmer und Künstler. Als Gründer von THE-CREATIVS.com & Culturedesign.org hilft er Führungskräften und Teams weltweit, originelles Denken für Innovation und Wandel zu nutzen. Er studierte BWL in Marburg und lebt heute in Frankfurt am Main.
KarimMustaghni.com
Instagram: @karimmustaghni
Februar

Norbert Holick hat die Umgrenzung einer Baustelle in Frankfurt am Main fotografiert, die mit entsprechenden, positiv besetzten Symbolen und einem Zitat aus Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein friedliches Zusammenleben verschiedener Generationen und Nationalitäten unterstützt. „Es ist ein aufmerksamer Akt, einen solchen Ort für eine positive Wahrnehmung zu gestalten.“

Norbert Holick studierte Architektur an der TU Darmstadt und war in verschiedenen renommierten Architekturbüros als Projektleiter tätig. Seit seiner Jugend fotografiert Holick als Autodidakt. Unterstützt wurde seine formale Auseinandersetzung innerhalb der Fotografie in verschiedenen Workshops bekannter Fotografen. Sein Blick richtet sich auf dokumentarische Themen – auf flüchtige Situationen im öffentlichen Raum, die sich meist einer bewussten Aufmerksamkeit entziehen. Seine Arbeiten sind regelmäßig in Ausstellungen zu sehen.
Instagram: @norbertholick.art, @norbert_holick
März

Ivanka Beyer setzt sich mit Sprache als demokratischem Werkzeug auseinander – und greift kritisch Debatten um das Gendern hierzulande und Wortverbote in den USA auf. „Mit meiner Arbeit möchte ich die Bedeutung von Sprache für Demokratie aufzeigen. Worte dürfen nicht verleugnet werden, sondern müssen Raum bekommen, damit alle Menschen in der Gemeinschaft Platz finden.“

Ivanka Beyer stammt ursprünglich aus Hessen und studiert seit März 2023 Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz. Neben freien kreativen Arbeiten spezialisiert sie sich zunehmend auf Editorial Design.
Instagram: @ivanka.beyer
April

Laura Diegelmann porträtiert das Ensemblemitglied des Hessischen Staatsballetts Peng Chen tanzend vor dem Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. Ihr Werk verbindet historische Architektur mit zeitgenössischem Ausdruck und zeigt, wie kulturelle Räume Menschen zusammenbringen. „Indem wir Design nicht als abgeschlossenen Prozess betrachten, können wir Räume demokratisieren – unsere Absichten gestalten öffentliche Plätze.“

Laura Diegelmann hat den Master im Fach Kulturanthropologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz absolviert. Sie lebt und arbeitet als Referentin für Kommunikation in Wiesbaden mit nebenberuflichen Stationen als Fotografin und Texterin. Am liebsten richtet sie ihren Blick auf das Besondere im Alltag, festgehalten in Fotografie und Literatur.
lauradiegelmann.de
Instagram: @lauradiegelmann
Mai

Jevgenia Duckstein hat ihre bisherige Zeit in Wiesbaden auf einem detailreichen Wimmelbild festgehalten. „Egal ob wir zusammen auf Flohmärkte gehen, einem Straßenmusikanten zuhören oder uns nur kurz während einer Busfahrt begegnen – all das formt uns als Gemeinschaft. Diese warme, lebendige Atmosphäre entsteht auch auf meinem Wimmelbild, auf dem es so viel zu entdecken gibt.“

Jevgenia Duckstein studiert Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration an der Hochschule RheinMain. Am liebsten zeichnet sie detailreiche Wimmelbilder, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen Freude am Entdecken bereiten. Während des Studiums hat sie außerdem an Animationen und Buchprojekten gearbeitet und möchte ihren Ideen auch weiterhin in diesen Bereichen freien Lauf lassen.
Instagram: @jevgenia_duckstein
Juni

Newroz Agnes Ayalp zeigt mit ihrem Plakat in den Farben des hessischen Wappens die Verbundenheit der Städte und Menschen. „Das Plakat greift die Idee der ‚third spaces‘ auf – Orte der Gemeinschaft zwischen zuhause und Arbeitsplatz. Sie sind essenziell für Demokratie, Zusammenhalt und Lebensqualität.“

Newroz Agnes Ayalp ist Studentin der visuellen Kommunikation (Klasse Grafikdesign; Schwerpunkt Film und bewegtes Bild) an der Kunsthochschule Kassel. Momentan macht sie ein Grafikdesign-Praktikum bei einem Design-Studio in Berlin.
Instagram: @newwiayalp
Juli

Smilla Grabbe nutzt den Bembel, ein Symbol hessischer Kultur, um politische Gespräche im Alltag zu thematisieren. „Das Bild soll politisches Engagement in der Kneipe zeigen. Manche Revolutionen begannen an der Theke – dort, wo junge Menschen bei einem Glas Apfelwein über die Zukunft sprechen.“

Smilla Grabbe studiert Kommunikationsdesign im 4. Semester an der European School of Design in Frankfurt-Bockenheim. Sie entwickelt innovative Gestaltungskonzepte und arbeitet mit unterschiedlichsten Medien. Einen besonderen Schwerpunkt legt sie auf photorealistische Bildgestaltung in Photoshop.
Instagram: @designedbysmilla
August

Dilara Altan zeigt Basketballer am Hafenpark in Frankfurt am Main, die gemeinsam vor der EZB spielen – ein Sinnbild für Zusammenhalt und Teamgeist. „Das gemeinsame Spielen in einer Mannschaft, das Brennen für dieselbe Sache fasziniert mich am Sport. In dieser Anlage können junge Menschen zusammenkommen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam ihr Ziel erreichen.“

Dilara Evindar Altan ist 23Jahre alt und ist Abiturientin an der SGD-Darmstadt. Ihr Hobby ist die Kunst und Fotografie.
Instagram: @femme_du_art
September

Chris Schmetz erinnert mit seinem Werk an Elisabeth Selbert. Sie wurde am 22. September 1896 in Kassel geboren und kämpfte als Mitverfasserin des Grundgesetzes für Gleichberechtigung. „Eine wichtige Funktion von Design ist es, Botschaften klar zu kommunizieren. Prägnanz und Klarheit finden in einer Zeit voller blinkender Anzeigen und Social-Media-Strömen besonders Gehör.“

Chris Schmetz ist Mediengestalter, Journalist und Ethnologe aus Marburg. 2025 reist er in einem „Gap Year“ rund um die Welt - auf der Suche nach neuen Eindrücken, inspirierenden Begegnungen und kreativen Impulsen.
Oktober

Jacqueline Schnoor dokumentiert die „Gala der Travestie“ in Frankfurt – einen Raum der Vielfalt und Akzeptanz. „Die Aufnahme entstand in einem intimen Moment der Verwandlung. Sie steht sinnbildlich für Orte, an denen Individualität geschützt und frei gelebt werden darf. Demokratie beginnt im Alltag – dort, wo Menschen unabhängig von Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung gleichberechtigt teilhaben können.“

Jacqueline Schnoor lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Sie studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie an der Hochschule Trier. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit sozialkritischen und persönlichen Themen auseinander. Dabei ist ihr wichtig, unterschiedliche Lebensrealitäten sowie Perspektiven sichtbar und erfahrbar zu machen – um so ein größeres Verständnis füreinander zu fördern.
November

Mattis Weber fotografierte den Marktplatz und das Rathaus in Marburg, wo ein Tastmodell den Ort auch für blinde Menschen erfahrbar macht. „Ein Drittel aller blinden Studierenden Deutschlands studieren in Marburg. Für ein kurzes Zeitfenster am Morgen scheint die Sonne so in das Tastmodell, dass das Licht den echten Marktplatz und das Modell gleichermaßen erleuchtet. Es steht für Inklusion, gleichberechtigte Teilhabe am Stadtleben und für gelebte Demokratie.“

Mattis Weber ist selbstständiger Fotograf und Kameramann aus Marburg. Nach seinem Masterstudium in der Sprechwissenschaft an der Uni Marburg arbeitet er an der Schnittstelle von visueller Kommunikation und Storytelling. Seine Schwerpunkte liegen auf Stadt- und Naturaufnahmen mit dokumentarischem Blick. Er engagiert sich bei den Lahntauchern und arbeitet international mit NGOs in Kanada und Peru zusammen, um Regenwald zu schützen.
mattisunderhill.com, Instagram: @mattisunderhill
Dezember

Katharina Hepp richtet den Blick auf die Skulptur von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel vor dem Fridericianum – Symbol für Kulturförderung und Aufklärung. „‚Don’t turn your back on me‘ spielt mit der Rückenansicht der Skulptur und mahnt vor einer Zukunft ohne Kunst und Kultur. Ohne Förderung der Künste wäre die Welt empathielos und leer – so wie das Nichts, in das der Landgraf hier blickt.“

Katharina Hepp hat in Hamburg (HAW) und London (UAL) Kommunikationsdesign studiert und ist dann wieder an ihren Geburtsort Frankfurt zurückgekehrt, wo sie heute lebt und arbeitet. Aktuell schlägt ihr kreatives Herz für Druckgrafik und das Schreiben und Gestalten von Zines – 2024 hat sie das Zine Team FFM mitbegründet, welches sich einmal im Monat zum kreativen Stammtisch trifft.
Instagram: @dearsketchyart, @zinekatzines, @zineteamffm