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Open Call: Re-Coding Everyday Technology

NODE lädt alle Kunstschaffenden, Coderinnen und Coder, Designschaffende, sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, an der neuen Publikation der Arbeitsgruppe für ungewöhnliche In- und Output-Medien mitzuwirken.

Wenn man seine Einkäufe an der Supermarktkasse bezahlt, ist der Thermodrucker, der die Quittung ausdruckt, nur etwas Gewöhnliches, das unsere Aufmerksamkeit nicht sonderlich erregen würde. Nimmt man dieses Gerät jedoch aus dem Supermarkt und benutzt es, um ein Plakat zu gestalten, wird es plötzlich ungewohnt. Die Geste der Rekontextualisierung und der Eingriff in die Software schaffen einen Moment der Verfremdung, der die Technologie sichtbar macht, einen kritischen Blick eröffnet und die Technologie als Werkzeug zur Gestaltung von etwas Neuem nutzbar macht. Das Gewöhnliche wird ungewöhnlich. Damit ergibt sich auch die Möglichkeit, alltägliche Verhältnisse kritisch zu hinterfragen. Welche unsichtbaren Machtstrukturen sind in die Technik eingebettet, wie können sie sichtbar gemacht werden? Können wir Rekontextualisierung als einen Weg verstehen, Technik zugänglicher zu machen?

Mit der Online-Publikation "re-coding everyday technologies" möchte NODE untersuchen, wie ungewöhnliche Methoden für ein kritischeres Verständnis der alltäglichen digitalen Technologie genutzt werden können und welche Rolle das Design spielen kann, um die Auseinandersetzung mit Technologie zu ermöglichen. Unter "Re-Codierung" versteht man Handlungen, die digitale Technologien verändern oder neu interpretieren, z.B. durch Eingriffe in ihre Codes, aber auch als Veränderung der Bedeutung oder des Kontexts - Veränderung von Kodierungen, kulturellen Codes oder versteckten Strukturen.

NODE sucht nach Beiträgen, die alltägliche Technologie neu kodieren oder die Neukodierung digitaler Technologie reflektieren. Interessante Bereiche sind zum Beispiel:

  • Erkundungen der Ästhetik und der Zusammenhänge von alltäglichen/ungewöhnlichen Medien
  • Gestaltungsexperimente mit Alltagstechnik
  • Beispiele / Anleitungen / Tutorials zur ungewöhnlichen Nutzung von digitaler Alltagstechnologie
  • Wie die Subversion digitaler Medien Aufschluss über die Technologie, das Design der Technologie oder die Rolle der digitalen Alltagstechnologie in der Gesellschaft geben kann
  • Wie Methoden der Umcodierung / Unterwanderung / Entfamiliarisierung in der (visuellen) Gestaltung eingesetzt werden können
  • Wie kann Design als eine Form der Gegenaktion Technologien sichtbar machen und kritisch hinterfragen?
  • Welche Körper werden bei der Gestaltung von Alltagswerkzeugen berücksichtigt und welche nicht? Wie können Werkzeuge neu kodiert werden, um sie für unterschiedliche Zielgruppen zugänglicher zu machen?
  • Wie kann ein ungewöhnliches Design das Publikum aktivieren und zur kritischen Reflexion anregen?
  • Wie Design, Normen und Gewohnheiten miteinander verbunden sind

Die Online-Publikation
Die Online-Publikation wird die Form einer browserbasierten Anwendung haben und kann browserbasierte Arbeiten, Konzeptbeschreibungen, theoretische Überlegungen, Anleitungen zum Umcodieren, Dokumentationen von Installationen oder andere experimentelle Hybridformate präsentieren. NODE ist besonders an Projekten interessiert, die digitale Medien / (kreatives) Coding verwenden und die auch auf einem Bildschirm (z.B. einem niedrig auflösenden LED-Panel) dargestellt werden können. Projekte können Interventionen, Designs, theoretische oder künstlerische Perspektiven oder Kombinationen sein, sind aber nicht darauf beschränkt.

Die Beiträge müssen in der browserbasierten Publikation gezeigt werden können, und die Teilnehmenden müssen bereit sein, ihren Code zu dokumentieren und als Open Source zu veröffentlichen.

Das Projekt wird im Rahmen einer Ausstellung vom 11. bis 20. Oktober im LUX Pavillon in Mainz in Zusammenarbeit mit dem Symposium Interpose präsentiert.

Weitere Informationen und zur Einreichung

Quelle: NODE

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