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Internationaler Vergleich: Deutschland bei Rahmenbedingungen für Spiele-Entwicklung deutlich abgehängt

Der game – Verband der deutschen Games-Branche hat die Studie „Die deutsche Games-Förderung im internationalen Vergleich“ veröffentlicht, welche aufzeigt, dass es große Unterschiede zwischen Deutschland und den internationalen Top-Standorten bei den Games-Förderprogrammen gibt.

Nicht zuletzt der zweite Förderantragsstopp im Mai hat die Frage aufgeworfen, wie Deutschland bei den Rahmenbedingungen für die Spiele-Entwicklung im internationalen Vergleich dasteht. Sind die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag und in der Games-Strategie selbstgesteckten Ziele, den Games-Standort zu stärken und Deutschland als einen Leitmarkt im internationalen Wettbewerb zu etablieren, mit den aktuellen Rahmenbedingungen überhaupt realistisch zu erreichen? Um diese Fragen zu beantworten, hat der game – Verband der deutschen Games-Branche die Studie „Die deutsche Games-Förderung im internationalen Vergleich“ in Auftrag gegeben. Die Untersuchung wurde von Nordicity (Kanada) in Zusammenarbeit mit Goldmedia (Deutschland) in Kooperation mit Games Germany, dem Verbund der Länderförderer und Ländernetzwerke erstellt.

Die Studie zeigt dabei auf: Aktuell gibt es große Unterschiede zwischen Deutschland und den internationalen Top-Standorten bei den Games-Förderprogrammen. Etablierte Produktionsstandorte wie Kanada, Frankreich oder Großbritannien setzen gezielt auf eine steuerliche Games-Förderung. Dadurch entfällt in den meisten Fällen auch die Aufstellung eines festen Förderbudgets im Haushalt, das ausgeschöpft sein kann, wenn die benötigten Mittel die zur Verfügung gestellten übersteigen. Die Games-Förderung steht in den Ländern mit steuerlichen Fördermodellen hingegen dauerhaft zur Verfügung und ist damit planbarer und verlässlicher. Dieser Ansatz funktioniert international dabei so gut, dass auch andere Standorte wie Irland oder Australien, die international eine größere Rolle bei Games-Entwicklungen spielen wollen, auf dieses Modell setzen. Deutschland hat hingegen ein Fondsmodell mit einem festen jährlichen Budget gewählt. Die Folge: Unternehmen wissen nicht, ob Fördermittel zur Verfügung stehen werden, wenn sie diese benötigen. Dadurch lässt sich mit der Games-Förderung in Deutschland nicht verlässlich planen.

Was diese Unterschiede bei den Förderprogrammen in der Praxis bedeuten, zeigt der zweite Teil der Studie. Anhand dreier typischer Beispiel-Budgets für Spiele-Produktionen, wurde mittels eines wirtschaftlichen Modells durchgerechnet, wie die tatsächlichen Förderquoten an den einzelnen Standorten aussehen. Das Ergebnis: Selbst bei bestehender Förderung kommt Deutschland aktuell weder bei kleineren Produktionen noch bei Entwicklungen mit Budgets im zwei- oder gar dreistelligen Millionenbereich, über das internationale Mittelmaß hinaus. Für die Zeit des derzeit mehr als 18 Monate lang drohenden Förderantragsstopps liegt Deutschland sogar an letzter Stelle.

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